Morbus Animus Leseprobe 2
Necrophagen
…
Karnivore ernähren sich überwiegend von Fleisch. Man unterteilt sie entsprechend ihrer Essgewohnheiten. Da gibt es die latent omnivoren, die auch mal Pflanzliches zu sich nehmen und die Nekrophagen, die es gern auch mal ein bisschen angegammelt mögen, so wie beispielsweise die Geier.
Aber auch Raben fressen totes Fleisch und rufen auch mal die Wölfe, falls sie mit dem Zerkleinern Schwierigkeiten haben.
Sie alle essen, was sie töten oder das, was weg muss, herumliegt und irgendwann ordentlich stinken würde.
Einen reinen Aasfresser gibt es eigentlich nicht und umgekehrt ist kein Fleischfresser so pingelig, wenn er etwas findet, das schon ein paar Tage nicht mehr gezappelt hat oder nicht aufgegessen wurde. Der Grund, dass Geier überwiegend Gammelfleisch futtern, ist eine archaische Größe, die in jedem Wesen fest verankert ist: Die Faulheit, oder besser das Bestreben, mit so wenig Energie wie nötig, so viel Energie wie nur möglich aufzunehmen. Töten kostet Zeit, Nerven und Energie. Es ist immer einfacher zu essen, was rumliegt, als irgendeinem Wesen, das am Leben hängt und nicht bereit ist, den Löffel abzugeben, hinterherzuhetzen.
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