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Frühlingsbücher bei Periplaneta.

Wir waren fleißig. Sieben Werke haben wir seit dem Jahreswechsel vollbracht. Pünktlich zum Frühlingsanfang sind die neuen Periplaneta-Bücher fertig. Und wir auch.

Denn die Buchmesse in Leipzig findet dieses Jahr wegen der neuen Seuche nicht statt. Das ist sehr schade. Wir haben viel Zeit in die Vorbereitung gesteckt. Und sagen wir mal so: Die Art, wie sie abgesagt wurde, hat bei allen die Schäden maximiert. Wir hätten wieder ordentlich was geboten: Coole Bücher, Bier am Mittag, TresenLesen am großen Verlagsstand und Lesungen auf der Bühne der Jungen Verlage … Insgesamt wären über 20 KünstlerInnen und MitarbeiterInnen damit beschäftigt gewesen. Diese haben nun das Wochenende Pause, denn auch an den digitalen Übersprungshandlungen beteiligen wir uns nicht.

Vielmehr überlegen wir uns nun mittel- bis längerfristig funktionierende geeignete Konzepte für uns, denn wir wissen mittlerweile, dass uns die Corona-Krise hart treffen wird. Weil wir nämlich ein Live-Verlag sind. Und weil wir das auch bleiben wollen, werden wir in unserem Literaturcafé zu Berlin auch ganz normal weitermachen. Klar mit der gebotenen Vorsicht. Aber unser TresenLesen wird hier, so das Virus und die Besucher es wollen, auch weiterhin stattfinden.

Letztendlich sind Messeauftritte, Lesungen und diverse Internet-Aktivitäten von Verlagen Maßnahmen, die alle ein und dasselbe Ziel haben. Nämlich Bücher zu verkaufen. Und das ist auch das Einzige, was die Kulturbetriebe retten wird. Sie müssen anderweitig Verkäufe generieren, wenn es durch öffentliche Auftritte eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich ist. Auf dass also nicht das Fernsehen, sondern das Buch in diesen Zeiten eine Renaissance erfahren wird 🙂

Hier also die sensationellen Neuheiten, die Leipzig nun verpasst. Kann man alle jetzt kaufen:


EBERHARD KLEINSCHMIDT: „Der wandernde Dichter“

Cover "Der wandernde Dichter" (Strichzeichnung Autorenporträt)

Eberhard Kleinschmidt ist Slam Poet, ein wandernder Dichter, der sich auf Bühnen einem Publikum und einem Wettbewerb mit anderen Dichtern stellt. Er selbst sieht sich in der Tradition der fahrenden Sänger, die einst von Burg zu Burg zogen und ihre Botschaften und Geschichten unters Volk brachten. Eberhard Kleinschmidt hat viel zu erzählen, denn er ist inzwischen achtzig Jahre alt. Damit ist er wahrscheinlich der älteste aktive Slammer Deutschlands, was allerdings auf einem Poetry Slam bemerkenswert egal ist.

  • Edition MundWerk, ca. 140 S.
  • print ISBN: 978-3-95996-170-7
  • epub ISBN: 978-3-95996-171-4
  • Softcover, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

SILVIA KLEIN: „Nachts sind alle Gedanken grau“.

Cover "Nachts sind alle Gedanken grau" (Zeichnerpuppe in einem Bett)

Callie zieht für ihr Studium nach Amsterdam. Sie will dort ein neues Leben beginnen. Doch zwischen Unistress, Nebenjob und neuen Freundschaften muss sie feststellen, dass es nicht so einfach ist, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen – seien es andere Personen oder die eigenen Prägungen und Abgründe. Ein dramatische Geschichte über Vergangenheitsbewältigung, Depression und über die Liebe. Ein Beziehungs- und Selbstfindungsroman.

  • Edition Periplaneta, ca. 234 Seiten
  • print ISBN: 978-3-95996-164-6
  • epub ISBN: 978-3-95996-165-3
  • Großformatige, hochwertige Klappenbroschur, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

JOOST RENDERS: „Hop On Hop Off“ Eine Stadt, viele Katastrophen.

Cover "Hop On, Hop Off" -periplanetaAufstrebende Rechtsanwältinnen treffen auf ausgemergelte Berliner Junkie-Omas. Dicke Touristen aus der Provinz begegnen geflüchteten Neu-Berlinern. Aufmüpfige Feministinnen arbeiten im Dirndl-Kleid in bayerischen Biergärten und gescheiterte Schauspieler landen im Knast. Gnadenlos beschreibt Joost Renders in seinem Episodenroman das Chaos der Hauptstadt und karikiert ihre Insassen mit viel Insiderwissen und schwarzem Humor. Ein Berlin-Buch, was selbst im Meer der Berlin-Bücher einzigartig ist.

  • Edition Subkultur, ca. 396 S.
  • print ISBN: 978-3-943412-87-1
  • epub ISBN: 978-3-943412-88-8
  • Softcover, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

KRISTJAN KNALL: „Heldenhass – Das Böse siegt immer und das ist auch gut so“

Cover "Heldenhass", Kristjan Knall als Jesus StatueKristjan Knall ist berüchtigt für seine kritischen Bücher mit Fußnoten. Dieses Mal lässt der Mann mit der Fellmütze seinen Hass nicht an lebenden Berlinern, sondern an den (meistens toten) Helden unserer Gesellschaft aus. Ob Gandhi, Martin Luther, Mutter Teresa oder Henry Ford. Knall deckt auf, wie viel Dreck die Gefeierten und Glorifizierten am Stecken hatten.
Als Bonus erzählt Kristjan Knall dann noch von diversen Anti-Helden unserer Gesellschaft, also den „Bösen“. Auch dabei macht er es sich nicht einfach, denn: „Man kann nicht die ganze Zeit das pure Böse verkörpern. Ab und zu will man ein Eis essen, mit den Kindern spielen, kacken. Selbst die Bösesten sind Menschen wie wir.“

Lach- und Sachgeschichten über das allgegenwärtige Grauen, die Ambivalenz von Gut und Böse und das Absolute im Wahnsinn und der kollektiven Dummheit.

  • Edition Subkultur
  • print ISBN: 978-3-943412-89-5
  • epub ISBN: 978-3-943412-90-1o
  • Softcover, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

HEIDI LEHMANN: „Bienenjunge“

Cover "Bienenjunge" (Kolibri)Cosmas ist Autist. Sein Vater Kai versucht, ihm ein erfülltes Leben zu ermöglichen, während Cosmas’ Mutter Jorinde die Behinderung ihres Sohnes nicht wahrhaben will. So hat Kai das Gefühl, dass er sich allein den Problemen stellen muss, die zwar alle Eltern haben, die aber durch die Eigenheiten seines Sohnes verstärkt werden. Nur bei der Künstlerin Lilith findet er Rückhalt. Doch als Cosmas eingeschult werden soll, eskalieren die familiären und gesellschaftlichen Konflikte. Eine Geschichte über Familie, Liebe, Inklusion und über den Kampf für ein gutes Leben.

  • print ISBN: 978-3-95996-174-5
  • epub ISBN: 978-3-95996-175-2
  • Großformatige, hochwertige Klappenbroschur, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

KLAUS UNGERER: Ist Frühling. Muss schön sein.

Ist Frühling. Muss schön sein. CoverMiniaturen aus zwei Jahrtausenden. Kolumnen, Kurzgeschichten und groteske Kurzmeldungen. „Ist Frühling. Muss schön sein.“ erzählt vom Leben und vom Staunen auf einer immer heißer werdenden Erdkugel und zaubert Betroffenen wie Unbeteiligten trotz allem real existierenden Quatsch ein sonniges Lächeln ins Gesicht.

  • Edition MundWerk, ca. 154 S.
  • print ISBN: 978-3-95996-179-0
  • epub ISBN: 978-3-95996-180-6
  • Hochwertige Klappenbroschur, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

BARBARA FISCHER: „Freyja“ Baumweltensaga II

Barbara Fischer "Freyja" Das zweite Baumweltensaga-Buch.Mit „Freyja“ geht der Kampf gegen die drohende Zerstörung in die nächste Runde. Ein sagenhaftes Epos voller Magie, unvorhersehbarer Wendungen, Fabelwesen aus aller Welt, voller göttlichem Humor und nerviger Zwerge. Das Cover wurde einmal mehr von Holger Much gestaltet. Wie schon die erste Baumweltensaga „Lilith“, so kommt auch „Freyja“ als limitierte, hochwertige Klappenbroschur inklusive E-Book inside.

  • Edition Drachenfliege, ca. 258 S.
  • print ISBN: 978-3-95996-149-3
  • epub ISBN: 978-3-95996-150-9
  • Hochwertige Klappenbroschur, Azw3, Mobi und Epub
  • Bei Periplaneta

Bücher, die anders sind (auch als E-Book oder Kindle) gibt es bei: www.periplaneta.com

Thomas Manegold - Der Schläfer in der Stadt (c) periplaneta 2014 - All rights reserved

Weltretten oder: Euer verlogener Altruismus kotzt mich an!

ZITAT: „Ich höre es leider immer noch viel zu oft: ,Warum sollte ich denn auf dieses und jenes verzichten, wenn ALLE ANDEREN es doch auch nicht tun?‘ Auch ich finde es toll, nach Malle zu fliegen oder mich shoppend durch die Konsumtempel treiben zu lassen, aber…“

Und dann folgen die arrogantesten Verlautbarungen, die man so absondern kann: „Wir sollten Vorbild sein“, „Kleinvieh macht auch Mist“, „Wir Erstweltler müssen den Drittweltlern doch zeigen, dass man nicht auf den Tisch kackt.“, „Unseren Kindern zu liebe.“ Und man sieht erigierte Geschlechtsteile der Äffinnen und Affen, während sie sich selbstgefällig in aller Äffentlichkeit in Selbstlosigkeit baden, weil sie nur noch einmal im Jahr in einem ärmeren Land sich den Übermenschen raushängen lassen oder nur noch besiegelte Waren einkaufen.

Denn damit wir unsere Maßlosigkeit nicht merken, gibt es jetzt das Tierwohl-Label, diverse Biolabel, den grünen Punkt und den grünen Knopf – alles Erfindungen, die die Zweifler weiter Konsumieren lassen sollen. Doch der grüne Knopf sagt nur, dass die Frau, die diesen Knopf angenäht hat, auf 90 Quadratzentimetern arbeitet, statt auf den üblichen 70 Quadratzentimeter. Würde man sie wirklich gerecht bezahlen, würde sie so dick werden, dass selbst die 90 Quadratzentimeter nicht mehr reichen würden. Fairness ist das Tor zur Maßlosigkeit der Anderen. Der grüne Punkt sagt, dass Du blöder Konsument dafür bezahlt hast, dass diese Verpackung ordnungsgemäß recycelt wird. Das heißt aber nicht, dass die Tüte nicht doch einfach in Polen verbrannt wird. Weiterlesen „Weltretten oder: Euer verlogener Altruismus kotzt mich an!“

Manegold/ Mayerhofer im Periplaneta Literaturcafé

Konzert und Gerede: Bipolar und Spaß bei Wirsing fürs Volk
Freitag, 21.05.16 ab 20 Uhr  im Periplaneta Literaturcafé

Thomas Manegold und Bastian Mayerhofer kennen sich von der Lesebühne OWUL, wo sie gewisse Gemeinsamkeiten entdeckten. Mit einem ähnlichen Hang zum Zynismus und ihrem unwillkürlichen Drang über Dinge zu lachen, über die sonst niemand lacht, präsentieren sie am 20. Mai im Periplaneta Literaturcafé ihre zwei neuen Soloprogramme.

Thomas Manegold: Bipolar und Spaß dabei
Verrückt sind immer die anderen … Ein in kurzen Essays, Geschichten und Kolumnen gehaltenes Plädoyer für die Verrückten und natürlich ein kleiner Einblick in das, was man mitunter Geisteskrankheit nennt.
Denn inmitten der Turbulenzen zwischen dem eigenen körperlichen Gebrechen und dem allgegenwärtigen geistigen Erbrochenem, einer durch und durch geistlosen, bulimischen Welt entfleuchen Herrn Manegolds krankem Kopf mitunter sehr gesunde Gedanken …

Bastian Mayerhofer: Wirsing fürs Volk
Schluchtenscheißen im Flachland … Eine musikalisch-komödiantische Dokumentation der Stationen einer großdeutschen Immigration: Ein Ösi strandet im Piefkeland, das heißt, südländisches Lebensgefühl trifft auf Socken in Sandalen, impulsive Ungeniertheit auf stocksteifes Korinthenkacken, moralisch-fragwürdig auf fragwürdig-moralisch.

Der Eintritt ist frei, man zahlt um zu gehen.

www.berlin.periplaneta.com

Bipolar und Spaß dabei - periplaneta

„BiPolar und Spaß dabei“

Ein neuer Text – live vorgetragen in Leipzig und Berlin.

Inmitten der Turbulenzen zwischen eigenen körperlichen Gebrechen und dem allgegenwärtigen geistigen Erbrochenen einer durch und durch geistlosen und bulimischen Welt entfleuchte meinem kranken Kopf ein sehr gesunder Gedanke.

Befreit vom Drange, ein weiteres virtuoses Produkt auf die virtuelle Müllhalde zu werfen, überkam mich das Bedürfnis, etwas zu sagen. Etwas, das noch nicht aufgeschrieben ist und auch nicht, wie sonst üblich, nach dem Event zum Kauf feilgeboten wird.

Es wird um Freiheit, Wahrheit, Liebe und Schmerz gehen. Und darum, wie diese paranoide, hysterische, gesichtslose, anonyme, selbstgerechte, opportune, überfressene, demoralisierte, unfassbar gierige und dumme Masse Menschen aussieht, wenn man den Kopf weit oben in den Wolken hat, während man bis zum Hals im Schlamm steht …

Naja …  vielleicht auch … darüber, wie unfassbar geil dieses Mango-Himbeer-Softeis war, oder damals … das letzte Tool-Album… und wie ergreifend es sein kann, einen  Marienkäfer zu retten… und dass wir uns alle bitte liebhaben sollen … und wie schön damals dieser eine unbeschreibliche Moment war, als …

… als diese falsche Schla… nge mich verraten und verlassen hat und sich der Himmel kreischend über mir zusammenkrümmte.

… und darüber, wie im Affekt jede Befindlichkeit zerbröselt und nicht einmal der vierte Weltkrieg imstande wäre, den Menschenrest vom Sofa zu bewegen.

Ein „Dazwischen“ wird es nicht geben. „Dazwischen“ ist laaaaangweilig. Und verrückt sind immer die anderen.

Am Sonntag, den 15. Mai werde ich, erfüllt mit derlei Gedankengut, im Haus Leipzig auftreten. Im Rahmen des Wave Gotik Treffens. Und am 20. Mai in meiner Homebase, im  Periplaneta Literaturcafé Berlin.

Und danach gern auch woanders.

Seid gespannt, ich bin es auch.

THOMAS MANEGOLD
„BIPOLAR UND SPASS DABEI“
VERRÜCKT SIND IMMER DIE ANDEREN

Being Gutmensch (Youtube)

„Being Gutmensch“ (2012)

Ich hab jetzt Ökostrom… Kamera und Schnitt: Marion Alexa Müller, Vivian Heidemann.

Thomas Manegold - Der Schläfer in der Stadt (c) periplaneta 2014 - All rights reserved

Being Gutmensch

„Sie haben durch den Bezug von Ökostrom bereits 3400 Kilogramm CO2 gespart und so 109,25 Bäumen das Leben gerettet“, stand auf der Urkunde, die ich gerade aus dem Briefkasten gefischt hatte. Für einen Moment fühlte ich mich richtig gut. Dann dachte ich an die Dreiviertel des 110. Baumes, die ich nicht geschafft hatte. Hätte ich letztes Wochenende das Licht in der Küche brennen lassen, dann könnte dieser Baum noch leben. Ich fühlte mich schuldig.

Dabei hatte ich wegen Fukushima den Anbieter gewechselt, hab immer gedacht, das YelloStrom Atomkraftwerke betreibt. Jetzt hab ichs schwarz auf gelb, dass die Bäume verfeuern… die Schweine.

Weiterlesen „Being Gutmensch“

Ulrich Schäfer „Der Crash des Kapitalismus“ (Buch)

Bücher über das Reizthema Kapitalismus gibt es viele. Und auch mit Kapitalismuskritik kann man schlussendlich Geld verdienen. Wie bei allen Reizthemen ist es auch hier fraglich, ob wir in den zahllosen Publikationen eine Lösung für unsere Probleme finden. Nun, ich habe zum einen den Campus-Verlag für mich entdeckt und zum anderen dieses großartige Buch, das auch den Anspruch hegt, eine Lösung parat zu haben oder es zumindest im Untertitel behauptet. Ob Schäfers Vorschläge greifen würden, weiß ich nicht.

Weiterlesen „Ulrich Schäfer „Der Crash des Kapitalismus“ (Buch)“